Gartenarbeit im Alter

Ganz verschiedene Beweggründe für die Gartenarbeit sind Grundlage dafür, dass jeder Garten anders aussieht. Nichts desto trotz lassen sich Gärten in der Regel als Nutz- oder als Ziergarten klassifizieren. Meist gibt es auch Mischformen. Was die Unterschiede sind und wie auch die ältere Generation ihren grünen Daumen ausleben kann, soll dieser Bericht zeigen.

Nutz- und Ziergarten im Vergleich

Wer einen Nutzgarten hat, der hat den großen Vorteil, wenig Obst und Gemüse zukaufen zu müssen und hier einem kleinen Selbstversorger-Dasein recht nahe zu kommen. Doch dürfen dann überhaupt Rosen einziehen? Experten sagen: Ja, denn eine klare Abgrenzung beider Gartenvarianten ist längst nicht mehr nötig, denn beide Varianten bieten Vor- und Nachteile, die sich allerdings in der Praxis aufeinander abstimmen lassen.

Nutzungsart

Vorteile

Nachteile

Nutzgarten

Wer Obst, Gemüse und Kräuter selbst anbaut, ist zwar nicht vor den Eskapaden der Lebensmittelbranche sicher, doch zumindest bietet ein eigener Garten den Vorteil, genau zu wissen, wie die selbst angebauten Obst- und Gemüsesorten gewachsen sind. Die Liebe zum Nutzgarten ist auf alte, traditionelle Werte zurückzuführen – und auf ein verändertes Gesundheitsbewusstsein.

Ein Nutzgarten braucht Planung und zwar in punkto Fruchtfolge, Ernte und auch Verwertbarkeit. Dabei gibt es grundsätzlich zwei Möglichkeiten: Vielseitigkeit ermöglicht es, die Ernte leichter selbst zu verzehren. Mengenanbau ermöglicht die Vorratshaltung. Doch das bedeutet Arbeit, denn nach der Ernte heißt es, Obst und Gemüse entsprechend zu verarbeiten.

Ziergarten

Beim Ziergarten ist der Arbeitsaufwand mit der Auswahl der Pflanzen lenkbar. Wer auf pflegeleichte Pflanzen setzt, dessen Arbeit beschränkt sich auf das Gießen, das Düngen und das Zurückschneiden. Im Gegensatz zum Nutzgarten sieht ein Ziergarten auch im Winter gut aus – wenn auf winterharte und immergrüne Pflanzen gesetzt wurde.

Ein Ziergarten ist in aller Regel schöner anzusehen als ein Nutzgarten – doch meist ist auch die Anlage eines Ziergartens umso teurer, denn neben den Pflanzen ziehen oft auch künstlerische Details ein, wie teure Steine oder Figuren.

In der Praxis durchgesetzt hat sich eine Kombination beider Varianten. Und mit dem Alter verändert sich auch die Relation der Nutz- und der Ziergartenanteile, denn der Pflegeaufwand von Nutzpflanzen ist in der Regel höher als der von Zierpflanzen. Und obgleich gerade die ältere Generation Gemüse, Obst und Kräuter aus dem eigenen Garten schätzt, so kostet die Verarbeitung doch auch Zeit.

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Gartenarbeit hält fit

... und das ist sicherlich auch ein Grund, warum gerade die ältere Generation auf Gartenarbeit setzt: Wer ohnehin einen grünen Daumen hat, kann dem Körper dabei noch etwas Gutes tun, wie auch dieser Artikel bestätigt. Ein Stockholmer Universitätskrankenhaus hat dies nun in einer Studie bewiesen, an der über 4.000 Personen teilnahmen. Das Ergebnis: Wer aktiv ist, bei dem wurden tendenziell weniger Vorstufen von Diabetes festgestellt. Auch Blutdruck, Blutfettwerte und Bauchfett seien im grünen Bereich. Die Aktiven unter den Befragten können sich über ein 27 Prozent geringeres Risiko freuen, an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung zu leiden.

Eine höhere Lebenserwartung hingegen sei nicht belegbar. Es wird zwar deutlich, dass ein aktiver Lebenswandel eine höhere Lebenserwartung erwarten lässt, 15 Minuten täglich oder körperliche Arbeiten wie Gartenarbeit zählen jedoch nicht zum aktiven Lebenswandel, der die Lebenserwartung steigert. Positive Effekte seien nur durch regelmäßiges, sportliches Training möglich. Auch die Ernährung sei ein wichtiger Faktor. Die Genetik hingegen sei nicht zu beeinflussen.

Dass sich die ältere Generation mit grünem Daumen bewusst ist, dass die sogenannte „Gartentherapie“ in der Präventionsmedizin anerkannt ist, bleibt offen, dennoch zeigt sich: Die Arbeit im Garten wird bei Unfallopfern, seelisch Kranken und auch Herzinfarktpatienten im Zuge der Rehabilitation immer häufiger angewandt.

So funktioniert Gartenarbeit im Alter

Die Muskelkraft schwindet im Alter. Das ist ebenso eine Tatsache wie auch körperliche Schmerzen beispielsweise in Gelenken oder im Rücken zunehmen. Ein Grund, sich nicht im Garten zu betätigen ist das indes nicht, denn wer auch im Alter gärtnern will, kann sich die Gartenarbeit mit den folgenden Tipps durchaus erleichtern:

  • Unabhängig davon, ob es sich um einen Nutz- oder einen Ziergarten handelt, sollten die Pflanzen auf die körperliche Leistungsfähigkeit abgestimmt sein oder alternativ die Möglichkeit bestehen, zu Hochphasen (z.B. in der Erntephase beim Nutzgarten) Hilfe in Anspruch nehmen zu können.
  • Schwere Arbeiten, die keinen grünen Daumen voraussetzen, können an einen Profi oder innerhalb der Familie vergeben werden. Dazu zählen Rasenmähen, Heckenschneiden und Bäume stutzen. Darüber hinaus fallen auch Umgestaltungswünsche beispielsweise mit schweren Steinen oder dergleichen in den Bereich der Gartenarbeit, der anstrengend ist und wenig filigrane Arbeit fordert.
  • Wer den Garten so dimensioniert, dass die anfallende Gartenarbeit auch bewerkstelligt werden kann, der kann die Gartenarbeit in Ruhe genießen. Hektische Bewegungen sind nämlich ebenso gefährlich wie das Heben schwerer Lasten.
  • Technische Hilfsmittel ermöglichen es, die Gelenke und den Rücken zu schonen. Tipp: Wer auf speziell ergonomisch geformte Griffe setzt und Hilfsmittel nutzt, die eine gerade Haltung ermöglichen, schont den Bewegungsapparat. Ebenfalls sinnvoll ist die Anlage von sogenannten Hochbeeten, die das lästige Bücken minimieren und den Rücken schonen.

Bildquellen:
Abbildung 1: pixabay.com © AKA-Ralph (CC0 Public Domain)
Abbildung 2: pixabay.com © Erbs (CC0 Public Domain)
Abbildung 3: pixabay.com © GordonL (CC0 Public Domain)

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Dieser Artikel behandelt die Themen Gartenarbeit , Senioren , Alter , Garten und Fitness .

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