Strategien zur finanziellen Absicherung im Überblick

Finanzielle Absicherung ist in jeder Lebensphase wichtig, im Alter jedoch dringend notwendig, um in Zeiten stetig sinkender staatlicher Altersversorgung den gewohnten Lebensstandard zu erhalten und um nicht der Altersarmut zum Opfer zu fallen. Jeder kann sich schützen. Voraussetzung ist jedoch, dass er die richtige und für sich passende, also individuelle Strategie zur finanziellen Absicherung findet und so früh wie möglich, mit deren Umsetzung beginnt. Finanzielle Absicherung ist sowohl mit viel als auch mit wenig Kapital zu erreichen. Darum sollte sich jeder die Zeit nehmen, einen sorgfältig ausgearbeiteten Finanzplan zu erstellen und diesen dann zielstrebig zu verfolgen.

Einige beliebte Möglichkeiten zur finanziellen Absicherung:

Die Riester-Rente – umstritten und nicht für jeden Verbraucher geeignet

Die Riester-Rente zählt zu den staatlich geförderten Altersvorsorgeprodukten und erfreut sich nach wie vor großer Beliebtheit. Doch ist sie auch stark umstritten und das zu Recht, denn die Riester-Rente lohnt sich nicht für jeden. Für manche jedoch, ist sie ein gutes Produkt. So beispielsweise für kinderreiche Sparer, die Wohneigentum bauen oder kaufen, das von ihnen selbst genutzt wird. Die Riester-Rente lohnt sich an sich nur, wenn die staatlichen Förderungen voll und ganz ausgeschöpft werden, denn von jedem Euro, den Kunde und Staat einzahlen, werden nur rund 0,84 Cent verzinslich angelegt. Die restlichen 16 Cent gehen üblicherweise für Verwaltung- und Vertriebskosten drauf. Die Riester-Rente ist kein Produkt von der Stange, sondern lässt sich individuell auf den Verbraucher zuschneiden. Vor Abschluss dieser staatlich geförderten Altersvorsorge sollte sich der Verbraucher daher intensiv beraten lassen. Die Riester-Rente kann allerdings nur von rentenversicherungspflichtigen Personen genutzt werden, nicht von Freiberuflern und Selbstständigen.

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Die Rürup-Rente – die staatliche Zusatzrente für Selbstständige und Freiberufler

Freiberufler und Selbstständige, die sich für die Rürup-Rente entscheiden, können mit deutlich höheren Steuervorteilen als bei der Riester-Rente rechnen, denn der Umfang der Steuervergünstigungen steigt während der Einzahlphase jährlich an. Wer verheiratet ist, kann bis zu 40.000 Euro, Ledige bis zu 20.000 Euro anlegen, die steuerlich begünstigt sind. Die Rürup-Rente ist besonders interessant für Menschen, die eine hohe Steuerlast stemmen müssen und daran interessiert sind, ihr zu versteuerndes Einkommen zu verringern. Wird die Rürup-Rente als Basisrente genutzt, ist sie nicht von der Abgeltungssteuer betroffen. Sollte der Selbstständige oder Freiberufler gezwungen sein, zu irgendeiner Zeit Hartz IV in Anspruch nehmen zu müssen, ist die Rürup-Rente vor staatlichem Zugriff geschützt.

Die gesetzliche Rentenversicherung – hohe Beitragssätze und niedrige Rentenzahlungen

Arbeitnehmer sollten sich nicht ausschließlich auf die gesetzliche Rentenversicherung verlassen, wenn sie im Alter finanziell abgesichert sein möchten. Für Selbstständige und Freiberufliche ist die gesetzliche Rentenversicherung zur Absicherung nur schlecht geeignet, denn die monatlichen Beiträge sind hoch. Die Rentenzahlungen aber sinken stetig, weil das eingezahlte Geld der Versicherten dazu verwendet wird, um alle möglichen Haushaltslöcher damit zu stopfen. Wer jetzt viel in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlt, bekommt im Rentenalter nicht unbedingt die heute prophezeite Höhe der Rente ausbezahlt. Zudem besteht die Gefahr, dass es früher oder später zu einer Einheitsrente kommen wird. Einige Rentner, die nicht privat vorgesorgt haben, werden dann gezwungen sein, Sozialhilfe in Anspruch zu nehmen.

Der Fondssparplan – beliebt und variabel im Risiko

Fondssparpläne zählen zu den beliebtesten Anlageformen, denn ein Fondssparplan lässt sich optimal und individuell auf den Verbraucher abstimmen. Fonds bestehen in der Regel aus Aktien verschiedener Unternehmen, die miteinander kombiniert werden, um das Risiko gering zu halten und um möglichst viel Ertrag für den Kunden zu erwirtschaften. Verbraucher, die einen Fondssparplan abschließen, können sich entscheiden, ob sie weniger und etwas mehr Risiko eingehen möchten. Je nach Wunsch werden dann, die Aktien und Beteiligungen von einem professionellen Management für den Kunden herausgesucht und zusammengestellt. Die Kursschwankungen der Kapitalmärkte werden beim Fondssparplan dadurch ausgeglichen, dass die Fondsanteile preislich verschieden eingekauft werden. Bei fallenden Kursen erhält der Anleger mehr Fondsanteile für sein Geld, sodass er sich, wenn die Kurse wieder geringfügig ansteigen, wieder deutlich im Plus befindet. Deshalb ist es von Vorteil, möglichst früh mit dem Fondssparen zu beginnen. Denn wer langfristig spart, ist von kurzfristigen Kursschwankungen nicht betroffen und kann sich eine stattliche finanzielle Absicherung bilden.

Wohneigentum – mietfreies Wohnen im Alter

Eine wenig risikoreiche und verlässliche Geldanlage ist die Anlage in Immobilien. Eine vom Verband der privaten Bausparkassen in Auftrag gegebene Studie gibt an, dass Verbraucher mit Wohneigentum sich monatlich im Durchschnitt bis zu 520 Euro gegenüber einem Mieter sparen. Die Anlage in Wohneigentum ist wenig risikoreich, denn eine Immobilienblase wie in den USA, ist in Deutschland voraussichtlich nicht zu erwarten. Wer in Wohneigentum anlegen möchte, sollte jedoch beachten, dass gerade in den ostdeutschen Bundesländern eine zurückgehende Wohnflächennachfrage wegen Fortzug zunimmt. Deshalb sollte nur in Wohneigentum investiert werden, das sich in wirtschaftlich wachsenden Regionen befindet. Zudem sollte sichergestellt sein, dass die Immobilie bis zum Renteneintritt vollständig bezahlt ist. Die Geldanlage in Wohneigentum ist also besonders für junge Anleger oder für Anleger mit ausreichend Kapital geeignet.

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Die Lebensversicherung – Absicherung für Hinterbliebene und Altersvorsorge zugleich

Zweierlei Arten von Lebensversicherungen können als langfristige Geldanlage und als Altersvorsorge genutzt werden. Die Kapital-Lebensversicherung und die Renten-Lebensversicherung. Bei der Kapital-Lebensversicherung erhält der Versicherte nach Laufzeitende die Versicherungsleistung einmalig als größere Summe ausgezahlt. Beim Laufzeitende der Renten-Lebensversicherung erhält der Versicherte eine monatliche Rentenzahlung. Stirbt der Versicherungsnehmer vor Ende der Laufzeit, bekommen die Hinterbliebenen eine bestimmte, vereinbarte Versicherungssumme ausbezahlt. Somit ist eine Lebensversicherung eine hervorragende Möglichkeit, um nicht nur sich selber, sondern auch seine Familie umfassend finanziell abzusichern. In letzter Zeit allerdings hat die Lebensversicherung an Attraktivität als private Altersvorsorge etwas eingebüßt, weil Leistungen aus Neuverträgen nun in der Auszahlungsphase zu 50 Prozent erneut versteuert werden. Auch dürfen die Versicherungsbeiträge nicht von der Einkommensteuer abgesetzt werden. Dennoch ist eine Lebensversicherung noch immer eine lohnende Kapitalanlage, um sich finanziell abzusichern.

Beginnen Sie möglichst früh mit der Altersvorsorge

Je mehr Geld Sie monatlich in Ihre Altersvorsorge investieren können, desto besser. Doch auch, wenn Sie monatlich nur einen kleinen Geldbetrag übrig machen können, sollten Sie deshalb nicht auf eine finanzielle Absicherung verzichten, denn auch kleine Beträge lohnen sich. Vorausgesetzt: Sie beginnen so früh wie möglich mit der finanziellen Absicherung. Viel Zeit kann einiges an fehlendem Kapital wieder wettmachen. Wer schon Mitte 20 zu sparen beginnt, braucht meist nicht mehr als 6-7 Prozent seines monatlichen Einkommens zurücklegen. Wer schon über 30 Jahre alt ist, benötigt schon an die 10 Prozent seines Einkommens und ein 50 jähriger Sparer muss nahezu 17-18 Prozent seines Einkommens investieren, um die immer größer werdende Einkommenslücke schließen zu können, die beim Renteneintritt entsteht.

Nutzen Sie Vermögenswirksame Leistungen aus

Immer noch zu viele Angestellte verzichten auf Vermögenswirksame Leistungen, die ihnen zustehen. Natürlich sind rund 40 Euro, die der Arbeitgeber zusätzlich zum Monatslohn überweist, keine hohe Summe, doch bei 6 Prozent Rendite und einer über 20 jährigen Laufzeit, kommt doch ein ansehnlicher Kapitalbetrag zustande. Deshalb erkundigen Sie sich, ob Ihnen Vermögenswirksame Leistungen zustehen. Wenn ja, nutzen Sie diese hervorragende Möglichkeit, um Kapital anzusparen.

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Beteiligen Sie das Finanzamt an Ihrem Vermögensaufbau

Sie haben die Möglichkeit, den Geldbetrag, den sie monatlich für Ihre Altersvorsorge verwenden möchten, von Ihrem Arbeitgeber direkt in das von Ihnen gewählte Anlageprodukt fließen zu lassen. Auf diese Weise wird zwar Ihr Bruttogehalt ein wenig niedriger, aber die fällige Lohnsteuer für den entsprechenden Betrag entfällt. Hinzu kommt, dass für den abgezweigten Sparbetrag keine Sozialabgaben fällig werden.

Legen Sie sich einen "Notgroschen" an

Damit Sie problemlos Kapital ansparen können und trotzdem bei erhöhtem Geldbedarf liquide bleiben, empfiehlt es sich, dass Sie sich ein kleines finanzielles Polster bilden, bevor Sie mit der eigentlichen Altersvorsorge beginnen. Optimal ist eine Liquiditätsreserve von etwa sechs Monatsgehältern. Auf diese Weise tut Ihnen das Sparen nicht weh und sollten Sie einmal in finanzielle Bedrängnis geraten oder sich einen kleinen Extrawunsch erfüllen wollen, können Sie jederzeit auf Ihr Finanzpolster zurückgreifen.

Sichern Sie sich gegen Berufsunfähigkeit ab

Wenn Sie aufgrund von Krankheit oder Unfall Ihren Beruf nicht mehr ausüben können, ist meist an einen weiteren Vermögensaufbau nicht mehr zu denken. Besonders schlimm ist es, wenn Sie das Unglück schon in jungen Jahren ereilt, da Sie dann meist nur eine kleine Rente erhalten und zudem staatliche Unterstützung benötigen. Deshalb ist es sinnvoll, dass Sie sich mit einer Berufsunfähigkeitsversicherung gegen solche Risiken absichern. Auch beim Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung gilt: Je früher Sie sich absichern, desto niedriger sind die Versicherungsprämien.

Vorsicht bei eigenen Aktivitäten an der Börse

Aktien sind eine hervorragende Möglichkeit, um Kapital aufzubauen und eine gute Anlage für die Altersabsicherung. Eine Bewertung von Experten wie z.B. diese zur tecis sind beim selbstständigen Investieren sehr wichtig. Doch schon so mancher, der auf eigene Faust sein Geld in Aktien angelegt hatte, musste schwere Verluste, möglicherweise sogar einen Totalverlust hinnehmen. Um mit Aktien hohe Renditen zu erwirtschaften, ist Erfahrung und Insiderwissen notwendig. Ihre Altersvorsorge ist zu wichtig, um Experimente zu wagen. Lassen Sie sich deshalb unbedingt von Experten beraten, wenn Sie Ihr Geld in Aktien anlegen möchten.

Lassen Sie sich ausführlich von einem Finanzexperten beraten

Ganz gleich, für welches Produkt zur finanziellen Absicherung Sie sich letztendlich entscheiden. Ziehen Sie in jedem Fall einen erfahrenen Finanzexperten zurate (siehe hier), der Ihnen bei der Auswahl des für Sie richtigen Vorsorgeproduktes hilft. Nur so bekommen Sie einen umfassenden Überblick über Ihre Möglichkeiten. Mit einem Experten an Ihrer Seite finden Sie die richtige Strategie zur finanziellen Absicherung und können sicher sein, dass das von Ihnen gewählte Produkt, individuell auf Ihre Bedürfnisse und Ihre finanziellen Möglichkeiten zugeschnitten ist.

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Dieser Artikel behandelt die Themen Finanzielle Absicherung , Rürupp , Riester , Wohneigentum und Finanzamt .

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