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Passivhäuser – eine Investition die sich lohnt

Inzwischen gibt es bereits Passivhäuser, die nicht teurer abgerechnet wurden als andere Neubauten nach derzeit gültigem Standart. Als Faustregel gilt jedoch, dass heute noch mit einem Mehraufwand von drei bis acht Prozent der Investitionskosten gerechnet werden kann. Um diese Mehrkosten abzufangen, werden Passivhäuser gefördert – und ein großer Teil der Zusatzkosten wird bereits durch die reduzierten Energiekosten kompensiert, Außerdem sind Passivhäuser hochwertige Produkte. Passivhaus-Komfort, Bauschadensfreiheit und niedrige Energiekosten erhöhen den Immobilienwert.

Wer ein Passivhaus bauen möchte, sollte seine Planung von Anfang an auf dieses Ziel abstimmen. Dickere Dämmschichten schlagen z.B. bei geeigneten Wandaufbauten nur mit dem (meist geringen) Materialpreis für den Dämmstoff zu Buche, nicht aber mit einem wesentlich höheren Montageaufwand. Bei einer späteren „Nachrüstung“ ist das naturgemäß anders. Vernünftig ist daher der Grundsatz „Wenn schon – denn schon“. Entgangene Gelegenheiten kommen den Bauherren später teuer zu stehen.

Grundsätzlich müssen Passivhäuser nicht teurer sein als herkömmliche Häuser. In der Gesamtbelastung inkl. der Betriebskosten für einen Haushalt können Passivhäuser sogar heute schon kostengünstiger sein als durchschnittliche Neubauten.

Faustregel:
Für kleine Gebäude wie Ein- und Zweifamilienhäuser kann mit etwa zehn Prozent, für Reihen- und Mehrfamilienhäuser mit acht Prozent und für großvolumige Gebäude (Bürohäuser, Schulen etc.) mit fünf Prozent Mehrinvestitionen bei den Baukosten (Kostengruppe 300 und 400 nach DIN 276) gerechnet werden. Erfahrene Planer können die Kosten weiter reduzieren.

Weil höhere Investitionskosten nur an ganz bestimmten Stellen des Bauwerkes auftreten und sie dort auch keine dominierende Rolle spielen, hängen die gesamten Investitionen stark vom jeweiligen Gebäude ab.

Rechenbeispiel:
Eine Familie baut ein freistehendes Einfamilienwohnhaus mit 140 m² Wohnfläche. Die optimale Wärmedämmung, die wärmebrückenfreie Konstruktion, Passivhaus-Fenster und die Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung bedeuten im Vergleich zum Standarthaus Mehrinvestitionen von ca. 13.000 Euro. Trotzdem gibt die Baufamilie summa summarum jährlich 340 Euro weniger aus als beim Bau eines Hauses nach Vorschrift. Der scheinbare Widerspruch ist schnell erklärt:

Für die zusätzlichen Investitionen nimmt die Familie einen marktüblichen Hypothekenkredit zu 4,3 % Zinsen auf. Über 30 Jahre hinweg muss sie dafür 700 Euro pro Jahr Zins und Tilgung zahlen. Dazu kommen die Stromkosten von 70 Euro pro Jahr für die Lüftungsanlage. Das sind zusammen 770 Euro pro Jahr auf der Kostenseite.

Auf der Habenseite spart das Passivhaus jedoch nicht nur Jahr für Jahr 540 Euro an Heizkosten ein – in Brennstoffen ausgedrückt sind das jährlich ca. 850 Liter Heizöl oder 850 Kubikmeter Erdgas.

Die Familie profitiert zusätzlich von einem günstigen Förderkredit der KfW für Passivhäuser. Zins und Tilgung sind deutlich geringer als bei einem marküblichen Kredit: Die Familie spart dadurch weitere 570 Euro pro Jahr (angenommener Kredit: 50.000 Euro, rückzahlbar über 30 Jahre, Zinssatz 3,05 % Zinsbindung zehn Jahre*).

Den jährlichen Zusatzkosten von 770 Euro stehen jährliche Einsparungen von insgesamt 1.110 Euro gegenüber. Jedes Jahr gibt die Beispielfamilie also 340 Euro weiniger aus.

* Stand 7.2.2011. Aktuelle Konditionen unter ww.kfw-foerderbank.de, Programmlinie „Energieeffizient bauen“.

Lesen Sie mehr zum Thema Passivhaus in unseren Ratgeberartikeln:

Quelle:

IG Passivhaus Deutschland

Weiterführende Links:
http://www.ig-passivhaus.de
http://www.passiv.de
http://www.passipedia.de